Der erste Testlauf mit "Enzyklopädie" brachte lediglich einen Treffer:
-"Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
Kommission für literarische Gebrauchsformen"; Wien
Meine Suchanfragen auf "Lexikographie" und "Enzyklopädik" brachten auch nicht den erhofften Durchbruch. Erst der etwas weiter gefasste Begriff "Kulturwissenschaften" brachte reichlich Ergebnisse; u.a.:
-"IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften"; Wien
-"Universität Wien: Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte"
-"Österreichische Nationalbibliothek"; Wien
-"Ludwig Boltzmann-Institut für historische Anthropologie"; Wien
Thomas Prammer - 25. Okt, 23:01
Ich habe mich für das Thema „Enzyklopädien“ entschieden, da ich schon seit Jahren ein begeisterter Nutzer von Wikipedia bin. Doch auch das „analoge“ Nachschlagen in Lexika, seien es die wohlbekannten Bertelsmann-Lexika für zu Hause oder die großformatigen Bände in Bibliotheken, faszinierte mich schon seit langem. Wahrscheinlich ist dem so, weil in den meisten, mir bekannten, Enzyklopädien, Lexika und Wörterbüchern Informationen kurz und prägnant aufbereitet sind.
Die erste Frage, die sich mir stellte, war natürlich: Was für eine Geschichte haben derartige Nachschlagewerke? Gab es zu dem Zeitpunkt, als die ersten Enzyklopädien erstellt wurden, schon einen Anspruch auf „Vollständigkeit“? Welche Inhalte wurden in ein solches Nachschlagewerk aufgenommen? Wie ausführlich wurde über einzelne Gebiete geschrieben.
Für mich ist es auch besonders Interessant, ob und wie sich Objektivität in Enzyklopädien widerspiegelt. Ich bin der Auffassung, dass Nachschlagewerke immer auch von der Epoche geprägt wurden, in der sie erstellt wurden. Aufmerksam machte mich ein Eintrag in einem Bertelsmann-Lexikon der frühen 1970er-Jahre: Dort fand ich einen Eintrag über „Zigeuner“ die bei verschiedenen „Wirtsvölkern“ [sic] leben. An sich war der Eintrag umfassend; nur die Wortwahl, die bei mir einen gewissen Beigeschmack von Geringschätzung der Volksgruppe der Roma und Sinti gegenüber erzeugte, lässt erkennen, dass „Political Correctness“ erst in den letzten Jahren in den Fokus gerückt ist.
Mich interessiert, inwiefern „Political Correctness“ und Objektivität Hand in Hand gehen; schließlich glaube ich, dass viele LeserInnen dazu verleitet sind, (ich nicht ausgeschlossen) das in Enzyklopädien festgehaltenen für bare Münze zu nehmen. Hierin sehe ich einen gewissen Nachteil zu anderen Wissensquellen, wie z.B. Essays oder Diskursen in Fachzeitschriften. Auch dort kann ich Informationen Finden, doch muss ich sie mir „zusammensuchen“ d.h. mir eine eigene Meinung bilden; das Gelesene stärker hinterfragen.
Thomas Prammer - 25. Okt, 22:28